Förderverein Ernst-Barlach-Museum
„Altes Vaterhaus“ in Ratzeburg e.V.

- Presseresonanz 2014 -


März 2015


Barlach-Vorstand besucht Günter Grass
 



Günter Grass in seinem Atelier
zusammen mit den Vorstandsmitgliedern
(v.l.n.r.) Wiebke Keller, Rainer Voß,
Dorothea Langfeld und Ralf Röger.
Nicht auf dem Bild: Christel Happach-Kasan.

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Zu einem mehr als einstündigen Gespräch empfing Günter Grass den Vorstand des Fördervereins Ernst-Barlach-Museum Ratzeburg in seinem Atelier in Behlendorf. Der Vorsitzende des Fördervereins, Prof. Dr. Röger erklärte dazu: „Günter Grass hat den Förderverein seit seiner Gründung im Jahre 2001 immer wieder in großartiger Weise unterstützt, insbesondere mit Lesungen zugunsten des Vereins. Es war daher dem im August letzten Jahres neu gewählten Vorstand ein Herzensanliegen, sich bei Herrn Grass vorzustellen und die aktuellen Planungen und Projekte zu erläutern“. Insbesondere die Anfang April beginnende und von der Barlach Gesellschaft Hamburg (der Betreiberin des Barlach-Museums Ratzeburg) organisierte Ausstellung „Else Lasker-Schüler – Eine Jüdin in Deutschland“, die der Barlach-Förderverein nicht nur finanziell unterstützen, sondern mit einer begleitenden Lesung ergänzen will, wurde Herrn Grass vorgestellt. Ein weiteres Anliegen war die Frage, wie man das Interesse junger Menschen für Kunst und Kultur wecken und aufrechterhalten kann. Nach Ansicht von Günter Grass wäre hierzu ein engerer Kontakt zum Beispiel auch des Barlach-Fördervereins zu den Schulen sinnvoll – eine Idee, die der Vorstand aufgreifen wird.

Thematisiert wurde auch die zwischen Ernst Barlach und Günter Grass bestehende Gemeinsamkeit der künstlerischen Mehrfachbegabung, also die Fähigkeit, sich sowohl schriftstellerisch als auch graphisch und bildhauerisch ausdrücken zu können. Auch die Wertigkeit eines gedruckten Buches im Vergleich zu sog. E-Books wurde von Grass mit der klaren Aussage betont: „Gerade Erstausgaben von Büchern werden oft in der Familie vererbt. Aber jetzt versuchen Sie mal, ein E-Book zu vererben!“ Insofern passte es gut, dass der Barlach-Vorstand als kleines Gastgeschenk eine Erstausgabe von Ernst Barlachs autobiographischem Werk „Ein selbsterzähltes Leben“ aus dem Jahre 1928 mitgebracht hatte – verbunden mit dem „Hintergedanken“, Günter Grass eventuell zu einer Lesung aus diesem Werk in Ratzeburg zu motivieren. Grass (Jahrgang 1927) versprach, diese Bitte wohlwollend zu prüfen, verwies aber auf die seinem Alter geschuldeten Unwägbarkeiten bei der Vereinbarung öffentlicher Termine.