Förderverein Ernst-Barlach-Museum
„Altes Vaterhaus“ in Ratzeburg e.V.

- Presseresonanz 2009 -


 

Januar 2009, 2. KW


Grass-Lesung in Ratzeburg




Ende Januar zu Gast in Ratzeburg:
Schriftsteller Günter Grass
Foto: ddp

Ratzeburg (pm). Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass unterstützt auch in diesem Jahr den Förderverein Ernst Barlachmuseum „Altes Vaterhaus" in Ratzeburg e.V. mit einer Lesung aus seinem Werk „Die Box". „Knips mal Mariechen" ruft der Schriftsteller, wann immer seine treue Freundin ein Foto für ihn machen soll. Maries Schnappschüsse haben es in sich, denn ihre alte Agfabox ist anders als andere Kameras: Seit sie den Krieg überstanden hat, zeigt sie mehr als die Wirklichkeit: sie kann in die Vergangenheit und die Zukunft schauen, Wünsche und Ängste in Szene setzen.

Viel später sitzen die acht Kinder des berühmten Schriftstellers beisammen, längst erwachsen geworden. Im lebhaften Dialog lassen sie das Leben ihrer komplizierten Familie Revue passieren, und jeder erinnert sich auf seine Weise an den Vater, die Kindheit, an Maries Wunderbox und ihre verblüffenden Bilder.
Günter Grass schreibt in diesem Buch seine Autobiografie fort. Zugleich hat er mit der „Box" der Fotografin und Freundin Maria Rama, die ihn und seine Familie ab Mitte der fünfziger Jahre bis zu ihrem Tod 1997 begleitete, ein heiteres Denkmal gesetzt.
Termin für diese Lesung ist Freitag, 29. Januar um 19.30
Uhr in der St. Petri-Kirche in Ratzeburg. Karten sind erhältlich an der Abendkasse (geöffnet eine Stunde vor Lesungsbeginn) oder im Vorverkauf bei der Buchhandlung  am Markt, Tel. 04541/858502. (Möllner/Ratzeburger Markt - Wochenende - Seite 4 - 2. KW 2009.)
 


 

11. Juni 2009


Barlachexperte Jansen sprach über
Brecht und Barlach im „Vaterhaus"


 

Ratzeburg - Rund 60 Personen freuten sich kürzlich im Vaterhaus Ernst Barlachs auf der Dominsel in Ratzeburg auf den Vortrag „Barlach und Brecht - zwei Zweifler treffen aufeinander."

Dazu hatte die katholische Kirche St. Answer Professor Elmar Jansen aus Berlin geladen. Jansen war früher Leiter der Abteilung Ernst Barlach in der Akademie der Künste der „DDR". Der Professor berichtete, dass sich Brecht in den Jahren 1951/52 intensiv für Ernst Barlach (1870 bis 1938) eingesetzt habe. Kurze Zeit später sei 1953 das erste Barlach-Museum deutschlandweit gegründet
worden, in Güstrow. In der „DDR" habe es ein existenzielles Interesse an Barlachs Werken gegeben.

Für Bürger aus der „DDR" sei der Besuch des Museums in Güstrow daher etwas Besonderes gewesen, auch „weil Barlach nicht so ganz auf Linie lag". Barlach selbst könne als großer Einzelgänger eingeschätzt werden. Deshalb müsse er in Beziehung zu anderen Künstlern gesetzt werden. Brecht und Barlach würden eine ähnliche Haltung zu ihren Figuren einnehmen. Brecht habe geradezu ein „symbiotisches Verhältnis" zu Darstellungen Barlachs gehabt.
Vergleiche der Motive künstlerischer Arbeit hat Jansen auch zwischen Käthe Kollwitz und Ernst Barlach angestellt und darüber 1989 ein Buch veröffentlicht. In Ratzeburg beginnen jetzt Vorbereitungen für eine „ökumenische" Ausstellung mit Werken von Barlach und Kollwitz im Frühjahr 2010.  mvk (Lübecker Nachrichten).